Dieser Satz klingt gerade bei Menschen in Sozialberufen wie es schlechter Slogan. Wie Hohn, bei dem beständigen Personalmangel, den stets wachsenden bürokratischen Anforderungen, den hohen Erwartungen von der Umwelt und sich selbst.
Die Gefahr der Überforderung, des Ausbrennens, aufgrund der permanenten Überbelastung ist bei Menschen in Sozialberufen extrem gegeben. Wir haben nämlich noch mehr den Drang, helfen zu müssen. Wir lesen quasi zwischen den Zeilen die Bedürfnisse der anderen und handeln dementsprechend schnell - noch bevor unser Gegenüber etwas in dieser Richtung ausspricht. Manchmal gleich über dessen Kopf hinweg...
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Unser Verhalten ähnelt dem einer Glucke, wir freuen uns, 'etwas Gutes' tun zu dürfen, dass wir gebraucht werden. Dabei merken wir gar nicht mehr, dass unser permanentes Bemuttern auch manchmal grenzüberschreitend ist. Unser Gegenüber wird ja unbewusst in die Defensive gedrängt, wir entscheiden immer mehr für ihn, wir wissen alles besser, bestimmen manchmal sogar über dessen Leben. Unser 'Opfer' hat kaum Chancen, uns zu entkommen, wird sich auch immer weniger wehren, denn es sind ja durchaus auch gute Eigenschaften dabei, welche das Leben in gewisser Weise gemütlicher machen. Gleichzeitig schwindet jedoch die Eigenständigkeit, bei gleichzeitig steigender Abhängigkeit.
Ohne es zu wissen, melden sich beim Helfersyndrom die abgespeicherten Prägungen aus unserer Kindheit. Vielleicht wurden wir zu streng erzogen und hörten wir ständig nur: "Sei nicht so schlimm!" "Das gehört sich nicht!" Vielleicht durften wir uns nicht entfalten, oder wurden wir den Anforderungen unserer Eltern / eines Elternteiles nie gerecht? "Du wirst es nie zu etwas bringen!" "Lass das, das kannst du ohnehin nicht!" Vielleicht durften wir unsere Meinung nicht kundtun und wurden belächelt, wenn wir es wagten, uns zu äußern?
All diese Erlebnisse haben uns geformt und wir haben unser Leben darauf abgestimmt, um den hohen Anforderungen, sowie den ständigen Beanstandungen gerecht zu werden. "Vielleicht werde ich gelobt, wenn ich ganz besonders 'brav', oder zuvorkommend bin?" "Vielleicht werde ich gesehen, wenn ich mich mit viel Eifer arbeite und positiv auffalle?" "Vielleicht kann ich den aggressiven Elternteil besänftigen, wenn ich ihm sehr viel helfe?" Mit diesen Glaubenssätzen könnten Bücher gefüllt werden. Egal, welche davon auf jeden Einzelnen zutreffen, sie haben sich tief in uns verankert und melden sich, sobald bestimmte Muster unbewusst wahrgenommen werden.
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Demütigende Sätze von Eltern, Lehrern, Freunden usw. haben uns aber vielleicht auch soweit angetrieben, dass wir es beweisen wollten – uns, und den anderen!
Wir haben ja schon gehört: Stress entsteht durch Angst!
"Ich habe Angst, etwas nicht zu schaffen, daher muss ich schneller, besser werden!"
Wir haben uns permanent bemüht, immer mehr zu geben und über unsere Grenzen zu gehen, ...
Wir nehmen all die Glaubenssätze in jedem Fall unwillkürlich wahr, festigen sie brav und der Parasit 'Versager' bekommt stets neue Nahrung.
So nimmt er im Lauf der Zeit dermaßen an Gewicht zu und bei jeder Schularbeit, Prüfungen, oder bei Vorträgen vor dem Kollegium zeigt er seine wahre Größe. Aber auch vor neuen Aufgaben, oder im ganz normalen Alltag.
Diese Unsicherheit, Befürchtungen und Ängste stressen den Körper und er sucht eine Schwachstelle, ...