Sobald die Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrer Kraft sind (Überarbeitung, Sorgen, Ängste, Ärger usw.) merken das die Kinder und reagieren unwillkürlich auf die Schwingung. Sie spiegeln das unsichere Verhalten der Eltern und beginnen nach und nach, ihre eigene Überlebensstrategie zu entwickeln - auf Mutter / Vater ist ja schließlich kein Verlass. Das läuft natürlich unbewusst ab, die Ratio des Kleinkindes ist ja noch nicht ausgeprägt, es ist also rein auf der Gefühlsebene unterwegs. Manche Kinder sind total angepasst, das fällt vorwiegend positiv auf und wird durch Lob noch verstärkt - sofern die Eltern dies überhaupt bemerken und nicht zu sehr in ihren eigenen Problemen gefangen sind. Andere Kinder rebellieren und versuchen lautstark die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie schreien, schimpfen, schlagen sich, werden später zum Klassenkasperl oder Redelsführer, zerstören Dinge usw.. Wieder andere ziehen sich zurück, werden zunehmend deprimiert, später sogar depressiv. Diese Verhaltens- bzw, Überlebensstrategien ziehen sich im Grunde durch ihr ganzes Leben.
Es sei denn, die Eltern (meist Mutter, weil sie meist viel mehr Bezug zum Kind hat) arbeiten an sich, dann kommen sie wieder in ihre Kraft, weil die belastenden Gefühle der eigenen Probleme weg sind. In dem Moment, wo die Mutter heimkommt merkt das Kind die Veränderung: Die Mutter ist wieder in ihrer Kraft! Es kann sich endlich wieder entspannen und Kind sein, so wie es sein soll. Die Anrufe der glücklichen und erleichternden Mütter sind sowas von schön und aufbauend!
Sie haben auch ein Problem mit Ihrem 'auffälligen' Kind, oder merken selbst, wie Sie 'unter Strom stehen'? Dann melden Sie sich, Sie werden merken, wie schnell Sie eine Veränderung wahrnehmen! Ich freue mich über Ihren Anruf! ;-)
In der heutigen Zeit, wo viele Kinder bereits als Babys in Kinderkrippen, Kindergärten usw. den Großteil ihres jungen Daseins verbringen entstehen nicht nur Vorteile für das Kind, sondern auch viele Prägungen, die sich weit früher als im Erwachsenenalter bemerkbar machen.
Selbst wenn sich das Betreuungsteam noch so liebevoll bemüht, sich um jede einzelne kleine Persönlichkeit zu kümmern, so ist es wegen des Personalmangels und der oft großen Gruppen unmöglich, auf die Bedürfnisse und Rituale jeden einzelnen Kindes voll einzugehen. Zusätzlich erschweren Verständigungsprobleme aufgrund von anderen Sprachen den Zugang zu den kleinen Geschöpfen. Sie bleiben somit unweigerlich zu einem gewissen Teil mit ihren Ängsten allein.
Ein 6 - 8 Stunden Tag im Kindergarten stellt für ein 1 1/2 jähriges Kind eine extreme Belastung dar, weil es noch um ein Vielfaches mehr von seiner Umwelt wahrnimmt. Leider unterschätzen wir die hohen Wahrnehmungsfähigkeiten unserer Kinder permanent auf's Neue!
Wir Erwachsene merken die hohe Aufmerksamkeit unserer Kinder bestenfalls, wenn sie plötzlich Wörter wiederholen, die wir unmittelbar zuvor während eines Gespräches mit anderen Personen gesprochen haben. Obwohl die Kleinen oft ganz woanders stehen und sich augenscheinlich intensiv mit etwas beschäftigen hören sie zu, nehmen die damit verbundenen Gefühle wahr und reagieren dementsprechend drauf. So lachen sie z.B. manchmal mit wenn die Erwachsenen lachen. Jedes Kind hat seine individuelle Strategie, wie es z.B. bei traurigen, oder Streitgesprächen reagiert. Sie fordern meist plötzlich mehr Aufmerksamkeit ein: manche kommen zu den Gesprächen dazu und wollen irgendetwas, was für die Erwachsenen mitunter störend wirkt. Die Kinder werden dann entweder ignoriert, oder mit den Worten: "Lass uns bitte in Ruhe!" oder: "Stör uns jetzt nicht!" oder "Geh spielen!" weggeschickt. Wenn die Erwachsenen mit sich beschäftigt sind merken sie nicht, dass im Kind Ängste hochkommen. Das Kind ist ja fast ausschließlich auf der Gefühlsebene unterwegs und die aufgeregte Stimmung nimmt dem Kleinkind die Sicherheit. Es muss instinktiv ausloten, ob Gefahr besteht, allein gelassen zu werden. Deshalb beginnt es Überlebensstrategien zu entwickeln. Manche Kinder beginnen zu weinen, andere werden plötzlich aggressiv oder zumindest laut, wieder andere ziehen sich zurück, bzw. werden total angepasst. Diese Strategien prägen sich ein und werden sie meist das ganze Leben begleiten - in ähnlichen Situationen werden sie instinktiv und automatisch diese Verhaltensmuster zeigen.
Aber zurück zur Kindergartengruppe:
Die vielen Eindrücke die bei rund 20 Sprösslingen einer Gruppe und dem großen Angebot an Spielsachen, Lernmöglichkeiten, Wahrnehmungen und der unterschiedlichen Kinder auf sie regelrecht einprasseln, der Lärmpegel, die mitunter rauen, teilweise auch legitim ruppigen Umgangsformen zwischen den Kindern ... All dies bedeutet für diese kleinen Menschen eine Dauerbelastung und enorme Anspannung. Daher sind rd. 2 Stunden intensiver Kindergartenbesuch für Kleinkinder mit einem harten 8 Stunden Tag eines Erwachsenen gleichzusetzen.
Kein Wunder also, dass sie am Abend gereizt reagieren, bzw. mitunter rebellieren. Weil wir Erwachsenen ja auch müde sind und im Grunde unsere Ruhe haben wollten, reagieren wir unweigerlich ebenfalls genervt. Unser Sprössling merkt dies selbstverständlich im Moment der Begegnung und testet unsere Grenzen. Er spiegelt unsere Stimmung und versucht gleichzeitig zu eruieren, ob er sich noch auf uns verlassen kann, ob wir ihm Halt und Schutz bieten. Er wird entweder bockig, oder hört einfach nicht auf uns. Immer deutlicher steigt in uns der Unmut und immer mehr nimmt er unsere Machtlosigkeit und Unfähigkeit wahr, ihm Schutz zu bieten. Er kann sich also nicht mehr auf uns verlassen und versucht die Macht zu übernehmen... Die Machtspielchen nehmen ihren Lauf...
Nicht selten dürfen die Kinder am Abend dann auch noch aus unterschiedlichen Gründen Fernsehen. Selbst ein noch so lieber Zeichentrickfilm wird im Gehirn wieder - je nach Vorerfahrung - dementsprechend verarbeitet und zugeordnet. Was für uns vielleicht harmlos und völlig unbedeutend erscheint, kann für ein Kind ganz anders abgespeichert werden, wenn es bereits ein ähnliches Ereignis als unangenehm erlebt hat. Dazu kommt noch die kindliche Phantasie, die wir nie nachvollziehen können.
Wenn also Kinder ab dem zarten Alter von 14 Monaten rd. 7 - 10 Stunden dieser Reizüberflutung ausgesetzt sind, sind sie bis zum Beginn der Volksschule erschöpft. Sie bräuchten im Grunde Ruhe, müssen sich jedoch neuen Regeln und Anforderungen und Herausforderungen stellen... Das hat für das spätere Leben einige Vorteile weil diese Menschen früh Verantwortung übernehmen mussten und deshalb besser mit beiden Beinen im Leben stehen. Es birgt aber auch sehr viele Nachteile, weil diese Menschen später unter anderem oftmals viel Beachtung / Bewunderung / Anerkennung brauchen (sie haben das ja von den Eltern zu wenig bekommen) und diesen Bedürfnissen ewig hinterherlaufen. Vielen wollen mit aller Gewalt sehr gut sein, fühlen sich ewig benachteiligt usw.
Trennungsschmerz, neue Umgebung, strengere Regeln, Leistungsdruck usw. erschweren den Kindern ihr junges Leben. In Folge können diese Belastungen zu körperlichen und psychischen Auswirkungen führen, da sich diese Erfahrungen tief einprägen und sich häufig in späteren Jahren verstärkt melden.
Kinder leiden oft unter den vielen Anforderungen, die an sie gestellt werden. Sie fürchten sich vor Prüfungen, wollen die Eltern nicht enttäuschen, legen sich intuitiv selbst die Latte sehr hoch, können sich schlecht konzentrieren, verstehen so manche Aufgabenstellungen nicht...
Diese Belastungen erzeugen Druck.